Es existieren verschiedene elektrochemische Verfahren zum Schutz der Stahlbewehrung mit Fremdstrom. Die Kathobe AG hat sich auf den Schutz des Stahlbeton durch den Einsatz von permanenten Schutzsystemen spezialisiert (SIA 269: Grundprinzip 10 „CP – Cathotic Protection, Kathodischer Schutz“, Verfahren 10.1, Anlegen eines elektrischen Potentials).
Auf die vorbereitete Betonoberfläche oder in vorgebohrte Löcher im Beton werden Titananoden mit einer speziellen Beschichtung aus Mischmetalloxiden installiert. Zum Einsatz kommen Bänder oder Netze (Betonoberfläche) resp. Stabanoden (Bohrlöcher). Diese Anoden werden in der Folge mit dem Plus-Pol der Gleichspannungsquelle verbunden.
Die im Beton vorhandene Stahlbewehrung, die innerhalb des Bauwerkes in der Regel elektrisch durchverbunden ist, wird an den Minus-Pol des Gleichrichters angeschlossen (= Kathode).
Je nach gewünschtem Schutzkonzept und Anordnung der Anoden können auf diese Weise unterschiedliche Bewehrungslagen geschützt werden. Auch Bewehrung in tieferliegenden Bereichen im Stahlbeton lassen sich z.B. durch Stabanoden effizient schützen.
Über den installierten Band- oder Netzanoden ist in der Folge ein elektrisch leitfähiger Mörtel zu applizieren resp. sind die Bohrlöcher der Stabanoden mit einem solchen zu verfüllen.
Zwischen den Anoden und der Kathode wird ein elektrischer Schutzstrom von wenigen Volt Spannung und wenigen Ampère Strom aufgebracht. Der Schutzstrom wird so bemessen, dass sich die vorhandenen Korrosionsströme im Stahlbeton überlagern und aufheben.
Die Korrosionsgeschwindigkeiten werden dadurch auf vernachlässigbar kleine Werte reduziert. Der Schutzstrom mit rund 100 W Leistung muss während der gesamten Restnutzungsdauer des Bauwerkes aufrechterhalten werden.
Neben Anoden und Kathode werden im Stahlbeton verschiedene Sensoren zur Kontrolle des kathodischen Schutzsystems verbaut. Neben Spannungs- und Stromsensoren können verschiedene andere Messensoren eingesetzt werden.
Die Funktionalität des KKS-B Systems (Strom, Spannung, Messsensoren) lässt sich vor Ort oder mittels Fernwartung prüfen und nachregulieren. Die Norm verlangt zur Sicherstellung der Funktonalität des Schutzsystems jährliche Prüfungen und definiert für diese Mindestkriterien, die es zu erfüllen gilt.
Im Rahmen eines Servicevertrages wird die Funktionalität für den Eigner jährlich geprüft und die ermittelten Resultate in einem Bericht zusammengefasst.